Interview mit Chaib Opfergeld

chaib_opfergeld_smallHeute gibt es wieder ein Interview. Wie schon in den letzten Monaten, gibt es weiterhin Interviews von bekannten Persönlichkeiten aus der IT Szene.

Diesmal kein MVP aber ein DPM Kollege aus Deutschland. Chaib betreibt den DPM Blog dpmpro.de und ist somit einer der wenigen im deutschsprachigen Raum der sich mit DPM beschäftigt. Das gehört natürlich gewürdigt und somit habe ich Chaib zum Interview gebeten.

Ab hier stellt sich Chaib vor und beantwortet meine Fragen, zum Schluss gibt es noch alle Links auf denen Chaib sein Wissen weitergibt.

Kurze Vorstellung, Wer bist du und was machst du?

Mein Name ist Chaib Opfergeld und ich bin seit 15 Jahren freiberuflich in der IT unterwegs. Ich bin ein Senior Windows Infrastruktur Generalist und bin oft in Feuerwehreinsätzen unterwegs wenn es irgendwo hakt.

In den letzten Jahren habe ich mich immer intensiver mit der System Center Linie auseinandergesetzt, weil ich damit die Microsoft Infrastruktur eines Unternehmens am schnellsten erfasse, sehe wo was hakt und vieles automatisieren kann.

Warum bloggst du?

Angefangen hat das Ganze als etwas besserer Notizzettel. Zum einen als Knowledge Base für mich selbst und zum anderen als Hilfe für Kollegen die über ähnliche Probleme stolpern. Ich habe dann festgestellt, dass es sehr begierig angenommen wird und habe es dann immer mehr ausgebaut.

Leider komme ich nicht oft genug zum Bloggen, weil meine Arbeit natürlich vorgeht. Aber ich versuche immer wieder etwas zu schreiben. Manchmal auch mehrere Artikel auf einmal die ich dann stückweise veröffentliche.

Wie bist du zur IT gekommen, und wie war deine Laufbahn?

Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht. Meine ersten Computerkenntnisse eignete ich mir an einem Schneider CPC 464 mit sensationellen 64KB RAM an. Nach dem Abitur habe ich mich erst mal für Jura und BWL eingeschrieben, dann aber schnell gemerkt dass mir dort zu wenig vorangeht.

Angefangen hat das Ganze als etwas besserer Notizzettel

Also habe ich mich selbständig gemacht und nie wieder zurückgeschaut. Dank eines glücklichen Zufalls war mein erstes Projekt gleich für ein größeres Unternehmen und ich habe gemerkt dass mir komplexe Umgebungen sehr viel Spaß machen. Ich betreue daher fast ausschließlich Kunden ab 1000 Mitarbeitern aufwärts.

Dein Lieblingsprodukt aus der System Center Linie und warum?

Ich muss gestehen dass es gleich zwei sind die gleichauf liegen. SCOM und DPM. Der DPM war einige Zeit vorne, hat dann ein wenig an Reiz verloren, ist aber gerade mit den neueren Features in R2 und speziell dem Update Rollup 3 wieder sehr interessant geworden.

Automatisierung ist King

Der DPM ermöglicht es mir bei einem Kunden auch all seine Systeme kennen zu lernen, da ja alle irgendwie gesichert werden müssen. Da sind dann teilweise sehr kuriose Konfigurationen dabei und man muss teilweise immer wieder um die Limitierungen vom DPM herum arbeiten.

Der SCOM ist einfach cool, weil ich mir damit sehr schnell eine Übersicht über eine bestehende Umgebung verschaffen kann und recht zeitnah erfassen kann wo es hakt. Wer heute eine Microsoft Umgebung betreibt ohne SCOM im Einsatz zu haben ist eigentlich im Blindflug unterwegs.

Sicher gibt es alternative Monitoringlösungen, wie es ja auch alternative Backuplösungen gibt. Aber wenn man alles in den Topf wirft und halbwegs objektiv das Kosten/Nutzen Verhältnis betrachtet schneidet System Center einfach TOP ab.

Dein Lieblingsfeature aus der System Center Linie und warum?

Das einfache Dashboard Authoring im SCOM. Man kann sich für jedes System, jede Umgebung und jeden Einsatzzwecke passende Dashboards bauen um seine Umgebung im Griff zu habe. So vermeidet man proaktiv viele Incidents und erst recht große Disaster wie etwa den Stopp einer Produktionsstraße wo dann der Schaden mal schnell siebenstellig werden kann.

Und mein allerliebstes Lieblingsfeature überhaupt ist die Powershell. Automatisierung ist King.

Auf welchen Veranstaltungen wird man dich dieses Jahr noch sehen, TechEd, SCU… ?

Ich habe momentan recht viel um die Ohren, sowohl projektmässig als auch privat.  Ich versuche im Oktober nach Barcelona zu kommen, aber vermutlich wird es nix.

Aber wenn man alles in den Topf wirft und halbwegs objektiv das Kosten/Nutzen Verhältnis betrachtet schneidet System Center einfach TOP ab

Ich werde voraussichtlich erst im Frühling wieder ein bisschen mehr Zeit haben und plane mal in jedem Fall mindestens ein US Event, vermutlich die Partner Summit in Orlando im Juli.

Welchen Kollegen aus dem IT Umfeld siehst du als “Vorbilder” und warum?

Da gibt es ein paar Leute aus meinem privaten Umfeld, die regelrechte IT Monster sind, wie etwa Holger Bunkradt. Er hat den Master in Lync gemacht und steckt tief drin in der Materie. Aber auch sonst ist er ein wandelndes Lexikon, macht viele Beta Prüfungen und ist immer up to date.

Ich hätte ihm gerne nachgeeifert mit einem AD Master. Aber leider hat ja Microsoft das Programm abgesetzt. Auch hier noch mal an dieser Stelle mein Aufruf an alle Kollegen das bei Microsoft immer wieder anzumahnen. Das tiefe Wissen darf nicht verloren gehen. Meinetwegen braucht es keine Zertifizierung.

Aber das Wissen das da geballt auf 3 Wochen vermittelt wird; das sollte man in irgendeiner Form von Programm wieder aufleben lassen. Wir leben vom Miteinander und dem Austausch von Wissen.

Noch ein paar Worte zum Schluss?

Da kann ich nur nahtlos weitermachen. Wissen, Wissen, Wissen. Ich wünschte es würden noch mehr Kollegen da draussen bloggen und ihre Erfahrungen mit uns teilen.

Gerade in Deutschland herrscht doch eine sehr geheimniskrämerische Art vor. Jeder versucht sein Wissen für sich zu behalten, weil man ja damit sein Geld verdient. Aber das ist falsch. Nur weil man etwas weiss, wird man keine Kunden gewinnen. Man muss auch die Execution drauf haben, mit Kunden umgehen können, in der Lage sein sich auf wechselnde Gegebenheiten anzupassen etc.

Es gibt dort draußen genug IT Probleme für uns alle zum Lösen. Da kann man sich das Ausland als Vorbild nehmen. Da finden sich mehr Kollegen die Wissen teilen, oft auch ganze Labore aufbauen um bestimmte HowTos zu erstellen etc. Ich muss gestehen, ich könnte auch mehr schreiben und mehr machen. Ich würde auch gerne, wenn ich mehr Zeit hätte.

Aber ein paar mal im Jahr ein paar Stunden investieren um etwas Wissenswertes zu Papier zu bringen kann jeder dort draußen. Also Leute, her mit Euren Erfahrungen.

Vielen Dank für das Interview und liebe Grüße an alle deine Leser.

Abschluss

Ich bedanke mich bei Chaib für die ausführlichen Antworten und hoffe das euch das Interview genau so viel Spaß macht beim lesen wie mir.

Hier noch eine Liste mit Links auf denen Chaib aktiv ist

Blog: http://www.dpmpro.de/
HP: http://www.chaib.de

Welche Person würdet ihr gerne mal interviewen?

Michael Seidl aka Techguy

4 thoughts on “Interview mit Chaib Opfergeld”

  1. Word! 😉

    “Gerade in Deutschland herrscht doch eine sehr geheimniskrämerische Art vor. Jeder versucht sein Wissen für sich zu behalten, weil man ja damit sein Geld verdient. Aber das ist falsch. Nur weil man etwas weiss, wird man keine Kunden gewinnen. Man muss auch die Execution drauf haben, mit Kunden umgehen können, in der Lage sein sich auf wechselnde Gegebenheiten anzupassen etc.”

  2. Gerade der Austausch mit anderen Menschen bringt dich nach vorn. Diejenigen die eh schon tief in der Materie stecken profitieren meines Erachtens nach am ehesten vom weitervermiteln weil Sie selbst erstaunlich viel über Feedback aggretieren. Ich habe häufig das Gefühl das es Menschen gibt, die der Meinung sind jeder muss ausnahmslos alles selbst erarbeiten und sich Wissen nicht “erschleichen” und anderswo abschreiben. 😉

  3. Pingback: Techguy.at mit einem Interview - DPM Professionals - Microsoft System Center Data Protection ManagerDPM Professionals – Microsoft System Center Data Protection Manager

Leave a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *

*